Gemeinsam sind wir stark!
Getreu diesem Motto arbeiten die 14 Städte, Märkte und Gemeinden im südlichen Landkreis Würzburg, im „Fränkischen Süden“, zusammen an der Fortentwicklung unserer Region.
Inhalt und Ziel
Nach intensiver Bearbeitung des Themas Innenentwicklung und Erfassung sämtlicher Flächenpotenziale (Baulücken, Leerstände usw.) sowie dem Einpflegen dieser in Flächenmanagementdatenbanken und den „Vitalitäts-Check 2.0“ beabsichtigt die Interkommunale Allianz Fränkischer Süden die Erstellung einer gemeindeübergreifenden Innenentwicklungsstrategie auf Grundlage der bestehenden Daten und die Entwicklung von Handlungsschwerpunkten sowie Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise auf den verschiedenen Ebenen. Dabei soll durch die umfassende Einbindung der Bürgerinnen und Bürger das Thema Innenentwicklung nachhaltig in den Fokus gestellt werden.
Großes Interesse und hohe Teilnehmerzahl zum Abschluss der allianzweiten Innenentwicklungsstrategie im Rahmen der ersten interkommunalen Gemeinderatssitzung
Ein weiteres wichtiges Projekt der Allianz Fränkischer Süden ist abgeschlossen. Mit der „Allianzweiten Innenentwicklungsstrategie“ haben die Gemeinden nun einen detaillierten Rahmenplan an der Hand, der aufzeigt, wo die Problematik rund um das Thema Leerstand am größten ist und wie man dieser gemeinsam begegnen kann.
Vorgestellt wurden die Ergebnisse im Rahmen einer interkommunalen Gemeinde- und Stadtratssitzung im Casablanca-Kino in Ochsenfurt. Frau Christiane Wichmann vom Architektur- und Ingenieurbüro Perleth aus Schweinfurt, welches die Strategie im Verlauf der letzten eineinhalb Jahre gemeinsam mit den Gemeindevertretern und den Bürgern erarbeitet hat, präsentierte den Gremien in einem kurzen Vortrag die ermittelten Zahlen und ihre Empfehlungen zur zukünftigen Siedlungsentwicklung.
Fazit von Frau Wichmann: „Innenentwicklung vor Außenentwicklung – ja, aber auch neue Baugebiete sind mit Bedacht sinnvoll!“ Zwar zeigen die Zahlen deutlich, dass in nahezu jeder Allianzgemeinde das vorhandene Innenentwicklungspotenzial aus Leerständen und Baulücken den statistisch prognostizierten Wohnbaulandbedarf übersteigt, jedoch diese Potenziale nicht einfach (re-)aktiviert werden können. Dies ging aus einer detaillierten Befragung der Eigentümer von Baulücken und Leerständen hervor, die im Rahmen der Strategie durchgeführt wurde. Beispielsweise aufgrund von Bevorratung steht ein Großteil der Flächen und Objekte nicht für die Innenentwicklung zur Verfügung. Weiterhin sollte auch der Wunsch nach einem Neubau am Ortsrand Berücksichtigung finden, da nicht jeder Bauwillige bereit ist, einen Altbau zu sanieren.
In einem breiten Maßnahmenkatalog hat das Büro Perleth der Allianz und den Gemeinden in dem Strategiepapier aufgezeigt, welche Projekte auf Ebene der Allianz und welche auf Gemeindeebene zu einer nachhaltigen und sinnvollen Siedlungsentwicklung beitragen können. Beispielhaft nennt Frau Wichmann hier die „Kostenfreie fachliche Beratung von Investitionswilligen“, idealerweise in Kombination mit der Auflage eines allianzweit abgestimmten kommunalen Innenentwicklungsförderprogramms. Auch die Erstellung einer „Bauplatz-, Gebäude- und Immobilienbörse“ ist eines der am stärksten priorisierten Projekte aus der Strategie und wurde inzwischen sogar bereits in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Würzburg umgesetzt.
In der anschließenden Diskussion beschäftigten sich die Fragen aus dem Gremium mit der Problematik der landwirtschaftlich geprägten Orte mit ihren großen Hofstellen im Ochsenfurter Gau, und wie diese attraktiv für junge Familien umgenutzt werden könnten. Auch das Thema Sanierungsgebiete in kleinen Ortsteilen, die nicht von der Städtebauförderung profitieren können, wurde angesprochen. Insbesondere die Möglichkeiten der ländlichen Entwicklung, wie z.B. die Dorferneuerung, sollten verstärkt angeboten und genutzt werden. Ob die seit Jahrzehnten diskutierte „Grundsteuer C“ eine Möglichkeit darstellt, die Verkaufsbereitschaft von Baulücken-Eigentümern zu erhöhen, wurde ebenfalls diskutiert.
Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierte die Allianz ihren Motivationsfilm „Leben im Dorfkern“, welcher ebenfalls im Rahmen der Strategie entstanden ist und zum Ziel hat, das Interesse am Wohnen im ländlichen Raum zu wecken.
Erstellt und umgesetzt hat die Allianz das Projekt mit der Agentur EA-Emotional aus Eibelstadt mit Unterstützung durch den Theaterverein Riedenheim und der Familie Gabel aus Stalldorf, die ihr Anwesen für die Dreharbeiten zur Verfügung stellte.
Innenentwicklungswerkstätten
Im Anschluss an die gezielten Ortsbesichtigungen fanden zur Strategieerarbeitung fünf Innenentwicklungswerkstätten mit Vertretern aus den einzelnen Kommunen statt. Diese bauten auf die Eindrücke, Gespräche und Vorschläge aus den Ortsbesichtigungen auf und dienten der zielgerichteten Diskussion bezüglich des weiteren Vorgehens sowie der Festlegung der Handlungsschwerpunkte auf den Ebenen Allianz / Region / Gemeinde.
Termine:
13.01.2016: Innenentwicklungswerkstatt VG Röttingen (Stadt Röttingen, Gemeinde Bieberehren, Gemeinde Riedenheim und Gemeinde Tauberrettersheim)
14.01.2016: Innenentwicklungswerkstatt VG Aub (Stadt Aub, Gemeinde Gelchsheim und Gemeinde Sonderhofen) und Gemeinde Gaukönigshofen
27.01.2016: Innenentwicklungswerkstatt VG Giebelstadt (Markt Bütthard und Markt Giebelstadt)
28.01.2016: Innenentwicklungswerkstatt Stadt Ochsenfurt
18.02.2016: Innenentwicklungswerkstatt VG Kirchheim (Gemeinde Geroldshausen und Gemeinde Kirchheim) und Markt Reichenberg
Gezielte Ortsbesichtigungen
"Leere-Häuser-Touren" - Ortsbegehungen mit Schwerpunkt auf Problemlagen und zukünftigen Handlungsbedarf
Alle Bürger konnten sich dabei selbst einen Eindruck verschaffen und mit dem Planungsbüro und den Gemeindevertretern diskutieren:
07. Oktober 2015, 17:00 Uhr in Geroldshausen
09. Oktober 2015, 15:00 Uhr in Gelchsheim
13. Oktober 2015, 15:00 Uhr in Kirchheim
17. Oktober 2015, 09:00 Uhr in Aub, OT Burgerroth
17. Oktober 2015, Giebelstadt
22. Oktober 2015, Reichenberg
23. Oktober 2015 Ochsenfurt
24. Oktober 2015 Bütthard
24. Oktober 2015, 12:30 Uhr in Riedenheim
26. Oktober 2015, 15:00 Uhr Ochsenfurt - OT Kleinochsenfurt
29. Oktober 2015, 15:00 Uhr in Gaukönigshofen
11. November 2015 Röttingen
20. November 2015, 14:00 Uhr in Tauberrettersheim
21. November 2015, 08:30 Uhr in Bieberehren
21. November 2015, Sonderhofen
Projektschritte
Ablauf der Innenentwicklung
Worum geht es
Ziel des Projektes ist die Erarbeitung einer gemeindeübergreifenden Innenentwicklungsstrategie auf Grundlage der zusammengeführten Daten aus dem Vitalitäts-Check 2.0 (inkl. Flächenmanagement-Datenbank) und die Entwicklung von Handlungsschwerpunkten und –Empfehlungen.
Die Allianz Fränkischer Süden hat hierzu das Architektur- und Ingenieurbüro Perleth aus Schweinfurt beauftragt, welches bereits eine Vielzahl an Projekten und Prozessen der Innenentwicklung begleitet hat.
Folgende Inhalte sollen in der Strategie bearbeitet werden:
Darstellung, Analyse und Bewertung der Ist-Situation im Allianzgebiet und den Mitgliedsgemeinden auf Grundlage der Daten aus dem VC 2.0 und der FMD
Kartendarstellung der Flächenpotenziale sowie der Infrastruktur- und Daseinsvorsorgeangebote
Aussagen bzw. Empfehlungen zur zukünftigen Entwicklung in den Kommunen
Aktivierung von Akteuren und Bewusstseinsbildung zur Leerstandsproblematik
Aufzeigen von finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten für Eigentümer und Kommunen
Hilfestellung und Hinweise zur Vermarktung der Innenentwicklungspotenziale
Neben dem Ziel auf den unterschiedlichen Ebenen (Allianz, Gemeinde, Ortsteil) Lösungswege zur Innenentwicklungsproblematik zu erarbeiten, soll ein besonderer Fokus des Projektes auch auf die Information, Sensibilisierung und Mobilisierung der Bevölkerung zum Thema Leerstand und dessen Folgen gelegt werden.
Die Erstellung der Innenentwicklungsstrategie wird durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken gefördert (Förderquote 75%).
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